Statement Nr. 2
Weiterhin stehen wir, der Gemeinderat St. Joseph, hinter unserem Statement vom 21. März 2021 (siehe unten).
Wir haben Reaktionen auf unser Statement erhalten. Viele von Euch waren dankbar dafür, dass wir uns klar positionieren und viele von Euch haben unsere Position weitergeleitet und verbreitet. Danke erstmal für Eure Unterstützung!
Gleichzeitig gab es Stimmen, die sich (meist anonym) gegen unser Statement stellten. Wir sind offen für jede Art von Gespräch und Diskurs über unser Statement. Wenn jemand unser Statement nicht
teilt und sich an unsere pastoralen Mitarbeiter*innen mit einer anderen Meinung wendet, dann sind wir gerne dazu bereit in einem geschützten Raum über unser Statement, damit verbundene Gedanken
und Meinungen zu reden. Das funktioniert jedoch nur mit gegenseitigem Respekt. Jegliche Art von Beleidigungen, vor allem gegen unsere pastoralen Mitarbeiter*innen, können und wollen wir dabei
nicht zulassen. Sollte also Gesprächsbedarf da sein, dann sind wir gerne per E-Mail erreichbar und melden uns: gemeinderat.joseph@laurentius.ruhr
Uns ist klar, dass wir nicht bei einem Statement stehen bleiben können. Uns war auch klar, dass wir nicht nur zustimmende Reaktionen erhalten werden. Aber wir sehen weiterhin die Diskriminierung
von Menschen in der katholischen Kirche und sind damit immer wieder konfrontiert. Diese Diskriminierung – auf die wir und viele andere (u.a. unter den Hashtags #segenfüralle #meingottdiskriminiertnicht
#meingottliebtjedenmenschen) aufmerksam machen und gegen die wir hier laut werden – ist nicht mit einem Statement und dem solidarischen Zeichen der Regenbogenfahne vom Tisch. Es braucht mehr!
Mehr Einsatz, mehr Positionierungen, mehr Aufmerksamkeit, mehr Solidarität, mehr Bewusstsein dafür, was Diskriminierung ist und was Diskriminierung mit wundervollen Menschen anrichten kann. Und
genau deshalb wollen wir darüber reden und uns gegen Diskriminierung wenden.
Wir fordern ein Umdenken der katholischen Kirche hinsichtlich ihrer Vorstellung vom Menschen, ihrer Sexualmoral und ihrer Vorstellungen über Beziehungs- und Lebensmodelle und setzen uns dafür ein. Auch in weiteren Bereichen braucht es einen Diskurs, ein Umdenken und vor allem Akzeptanz von Vielfalt. Wir können vielleicht nicht das große weltkirchliche Umdenken anstoßen, aber wir verstehen uns als gleichwertige Mitglieder der katholischen Kirche. Wir als getaufte Christ*innen sind Teil der Kirche und dürfen bzw. müssen uns mit Menschen, die aufgrund ihrer Identität ausgegrenzt und abgewertet werden, solidarisieren und auf die Ungerechtigkeiten und Ungleichbehandlungen aufmerksam machen. Wir wollen laut und sichtbar werden, damit deutlich wird, dass wir diese Ausgrenzung & Abwertung nicht dulden. Gott wendet sich jedem Menschen mit seiner unbedingten Liebe bedingungslos zu und genau das soll jeder Mensch erleben!
Danke allen, die sich für einen respektvollen Austausch einsetzen und danke allen, die uns bei unserem Anliegen unterstützen!
Der Gemeinderat von St. Joseph Essen-Horst/Eiberg
Unser Gott diskriminiert nicht, unser Gott liebt jede*n!
Statement Nr. 1
Wir möchten Zeichen setzen, laut werden und die Liebe Gottes erfahrbar werden lassen.
Wir möchten, dass sich Menschen in unserer Lebenswelt nicht ausgegrenzt, abgewertet oder diskriminiert fühlen.
Wir möchten sagen, dass Du bedingungslos geliebt bist und wir als katholische Christ*innen allen Menschen bedingungslos zugewandt sind, so wie Jesus es uns vorgelebt hat.
Wir möchten uns den Worten unseres Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck anschließen, dass Menschen, die von dieser Ausgrenzung betroffen sind, ein Segen sind und sie mit Segen in ihrer Beziehung begleitet werden sollen und dürfen. „Über das Gute ihres Lebens einen Segen zu sprechen, der nicht einer Trauung ähnelt, wohl aber Zeichen der Begleitung ist, soll doch zeigen: Im Namen der Kirche ist Gott in dieser Beziehung gegenwärtig.“
Wir möchten uns gegen Diskriminierung einsetzen und gemeinsam laut werden.
Der Gemeinderat von St. Joseph Essen-Horst/Eiberg