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Ortstermin auf Rädern

Ratsherr besucht Rikscha in der Pfarrei St. Laurentius

Ralf Bockstedte sicherte der Pfarrei St. Laurentius seine Unterstützung zu.
Ralf Bockstedte sicherte der Pfarrei St. Laurentius seine Unterstützung zu.

Ratsherr Ralf Bockstedte möchte im Herbst 2021 „für Essen auf Rollen nach Berlin“. Da passt es, dass er in diesen Tagen die Rikscha – ein in Steele in der Pfarrei St. Laurentius beheimatetes Projekt des Bistums – besuchte. Dort informierte er sich über die erfolgreiche Arbeit der, wie es Pfarrer Dr. Andreas Geßmann ausdrückte, „aufsuchenden Kirche, die dorthin geht, wo die Menschen sind“.

 

Im Schatten von St. Laurentius ließ es sich der seit seinem 16. Lebensjahr querschnittsgelähmte Rechtsanwalt und Sportlobbyist nicht nehmen vom Rollstuhl in die Rikscha umzusteigen. Auf einer Fahrt durch Steele erläuterte ihm Gemeindereferentin Birgit Kopal, die das Projekt mit einem Kreis aus ehrenamtlichen Helferinnen seit rund drei Jahren engagiert betreut, die Ursprünge des Rikscha-Projektes: „Die Pfarrkirche St. Laurentius steht zwar nicht weit weg von der Steeler City, wird aber nicht zwangsläufig gesehen. Inspiriert durch das Zukunftsbild des Bistums und das Entwicklungskonzept der Pfarrei entstand die Idee, die Kirche zu den Menschen zu bringen und das in Form eines mobilen Wiedererkennungszeichens.“

Für Aufmerksamkeit sorgen

Seit rund drei Jahren tourt Birgit Kopal nun mit dem froschgrünen Eyecatcher durch Steele und die anderen zur Pfarrei St. Laurentius gehörenden Stadtteile. Egal ob an der Ruhr oder in der Steeler Fußgängerzone, vor Altenheimen oder bei Stadteilfesten, die frohe Botschaft kommt an, sorgt für Aufmerksamkeit. Gerne vor Ort dabei ist Pfarrer Geßmann, der sich an viele inspirierende Gespräche erinnert, die während der Rikscha-Touren entstanden. Jüngste Aktionen des Rikscha-Teams waren der „Tanz gegen den Virus“ und die Verteilung des traditionellen Aschenkreuzes am Aschermittwoch.

Begegnungen zählen

Ratsherr Bockstedte zeigte sich begeistert von dem Projekt und sicherte den Steelensern seine Unterstützung bei zukünftigen Aktionen zu. „Ich finde es begrüßenswert, wenn Kirche so ins Rollen kommt und Menschen dort aufsucht, wo sie tatsächlich sind.“ Birgit Kopal unterstrich bei der Begegnung von Kirche und Politik, dass es ihr im Rahmen der City-Pastorale darum geht, die Menschen zum Nachdenken zu bringen: „Wir wollen nicht vordergründig Menschen in die Kirche locken oder bekehren. Die Rikscha ist mal Rückzugsraum oder mal Ort der Begegnung. Das ist doch schon viel!“ Pfarrer Geßmann fasst seine Haltung so zusammen: „Mir geht es darum, die Liebe Gottes überall erfahrbar werden zu lassen. Darum müssen wir die Menschen aufsuchen, wo sie sind.“

 

Die Rikscha: damit Kirche in die Stadt passt

Kirche ist nicht nur in Kirchengebäuden präsent. Es gibt Initiativen, die jenseits von Gotteshäusern und „klassischen“ Seelsorgesituationen wie der Katechese oder in Trauerfällen mit Menschen in Kontakt kommen möchten. Das Bistum Essen ist seit einigen Jahren mit der Entwicklung und Umsetzung eines Zukunftsbildes beschäftigt. Die Pfarrkirche St. Laurentius in Essen-Steele steht als Gebäude nicht weit weg von der Fußgängerzone, wird aber nicht zwangsläufig passiert. Durch die Stichworte „nah“ und „gesendet“ aus dem Zukunftsbild angeregt, entstand die Idee, die Kirche zu den Menschen zu bringen und das in Form eines mobilen Wiedererkennungszeichens. Die grüne Rikscha dient als Eyecatcher und macht Kirche erfahrbar und ansprechbar. Siehe auch bei Instagram: „die-rikscha“.